Richtig bewerben

So schreibst du eine gute Bewerbung für deine Ausbildung!

Der erste Eindruck

Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Deine Bewerbungsunterlagen, egal in welcher Form, sind deine Visitenkarte und der erste Kontakt zu deinem potenziellen Arbeitgeber. Beim Inhalt deiner Bewerbungsunterlagen punktest du vor allem mit:

Individualität

  • Die Konkurrenz ist hoch, die Qualifikationen ähnlich. Aus diesem Grund kommt es darauf an, mit deiner Persönlichkeit zu punkten und sich von der Masse abzuheben. Zeige in deinen Bewerbungsunterlagen auf, was dich persönlich ausmacht und von anderen Unterscheidet.

Motivation

  • Die Konkurrenz ist hoch, die Qualifikationen ähnlich. Aus diesem Grund kommt es darauf an, mit deiner Persönlichkeit zu punkten und sich von der Masse abzuheben. Zeige in deinen Bewerbungsunterlagen auf, was dich persönlich ausmacht und von anderen Unterscheidet.

Werte

  • Beantworte die Frage, warum du dich genau bei diesem Unternehmen bewirbst. Beziehe dich in deiner Argumentation auf die Visionen, Ziele und Werte des Unternehmens, die du ebenfalls teilst.

Nachfolgend geben wir dir wertvolle Tipps und Hinweise für das Erstellen deiner vollständigen Bewerbungsunterlagen.

Vollständige Bewerbungsunterlagen: Das muss rein!

Generell solltest du dich bei der Erstellung deiner Bewerbung immer an die Vorgaben deines potenziellen Arbeitgebers halten. Eine vollständige Bewerbung besteht aus Pflichtbestandteilen und optionalen Dokumenten.

Pflicht:

  • Persönliches und individuelles Anschreiben
  • Lebenslauf
  • Arbeits- bzw. Praktikumszeugnisse (max. 3)
  • Zeugniskopien aus dem letzten Schuljahr und ggf. das letzte Habjahreszeugnis

Optional, wenn der Arbeitgeber in der Stellenanzeige einzelne Bestandteile nicht explizit wünscht:

  • Deckblatt
  • Bewerbungsfoto (empfohlen!)
  • Motivationsschreiben
  • Empfehlungsschreiben (max. 3)
  • Referenzen (max. 3)
  • Fortbildungen (relevante)
  • Arbeitsproben

Das Bewerbungsschreiben

Was sollte im Anschreiben stehen?

Das Bewerbungsanschreiben hat zwei wesentliche Funktionen. Zum einen zeigst du dem Unternehmen, dass du dich mit diesem auseinandergesetzt hast. Du kennst also die Werte, Ziele und Visionen des Unternehmens. Zum anderen hast du die Chance, deine Persönlichkeit, Motivation und Eignung darzulegen, welche begründen, warum du für die ausgeschriebene Stelle der/die perfekte Kandidat:in bist.

Aus diesem Grund solltest du auf Musteranschreiben verzichten und dir beim Verfassen deines Anschreibens Zeit nehmen.

  • Du solltest aufzeigen, dass du verstanden hast, worum es in der Stelle geht.
  • Stelle dar, warum du ausgerechnet diesen Beruf in diesem Unternehmen erlernen möchtest. 
  • Erkläre in wenigen Sätzen, warum du der/die beste Kandidat:in für diese Stelle bist und untermaure diese mit Beweisen. Lass die Finger von langen Auflistungen deiner Eigenschaften und konzentriere dich darauf, dass du höchstens drei deiner Stärken auflistest und diese mit konkreten Aktivitäten, Erfahrungen oder Situationen nachweist und begründest, warum genau diese Erfahrungen gut für die Stelle sind.
  • Gib an, wann wird deine Schulausbildung beendet sein wird und du die Stelle antreten kannst.

Das solltest du außerdem beachten:

  • Vermeide Standardfloskeln, wie „Hiermit bewerbe ich mich auf Stelle XY.“
  • Auch wenn du viel über dich zu erzählen hast: Dein Anschreiben sollte nicht mehr als eine DIN A4 Seite umfassen.
  • Recherchiere nach dem/der richtigen Ansprechpartner:in und vermeide eine unpersönliche Anrede, wie „Sehr geehrte Damen und Herren“.
  • Ein gutes Bewerbungsschreiben hat einen roten Faden, der sich durch die Einleitung, den Hauptteil und den Schluss durchzieht.
  • Achte auf eine klare Struktur. Die Einleitung, der Hauptteil und der Schlussteil werden durch klare Absätze getrennt.
  • Verwende die Schriftgröße 11 oder 12.
  • Als Schriftart bieten sich Arial oder Times New Roman an.

Wie sollte das Anschreiben aufgebaut sein?

Der Kopfteil

In den Kopfteil deines Anschreibens gehören diene persönlichen Daten, die Anschrift des Unternehmens sowie das aktuelle Datum.

  • Achte darauf, dass du deine persönlichen Daten im Briefkopf vollständig und korrekt angibst. Dazu gehören dein Name, deine Postadresse, deine Telefonnummer sowie deine E-Mail-Adresse.
  • Achte außerdem auf die vollständige und richtige Anschrift des Unternehmens, evtl. Name und Bezeichnung des/der Ansprechpartner:in und/oder der zuständigen Abteilung – grundsätzlich gilt, alle Daten, die in der Stellenanzeige sind, müssen mit rein.
Der Betreff

Durch den Betreff kann der/die Personaler:in dein Anliegen den verschiedenen ausgeschriebenen Stellenanzeigen direkt zuordnen. Nenne deshalb in der Betreffzeile als Erstes den Grund deines Schreibens: “Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als/zum XY”. Gib dabei die vollständige und korrekte Berufsbezeichnung sowie gegebenenfalls eine Referenznummer aus der Stellenanzeige an.

Die Einleitung

Obwohl die Einleitung nur drei bis vier Zeilen lang ist, entscheiden diese darüber, ob der/die Personaler:in dein Anschreiben bis zum Ende liest oder deine Bewerbung direkt beim Stapel der Absagen landet. Unterbewusst entscheiden wir meisten bereits nach wenigen Worten, ob uns der Inhalt eines Textes gefällt oder nicht.

Der Einleitungssatz sollte großes Interesse bei dem/der Personaler:in wecken. Deshalb solltest du auf Standarteinstiege wie „Hiermit bewerbe ich mich um…“ oder „Mit großem Interesse habe ich gelesen, dass Sie einen Ausbildungsplatz XY anbieten“ unbedingt verzichten. Solche Sätze sind weder individuell, noch sagen sie etwas über dich aus.

Überlege dir stattdessen individuelle Argumente wie zum Beispiel Erfahrungen, Kenntnisse oder Qualifikationen, die in Bezug auf die Stelle, das Unternehmen oder den Beruf für dich sprechen. Beginne deshalb mit deiner Motivation, deinem stärksten Argument oder den Verweis auf ein vergangenes Gespräch.

Argumente können sein:

  • Du erfüllst wichtige Anforderungen aus der Stellenanzeige.
  • Du hast bereits Erfahrungen gesammelt, die für die Berufsausbildung wichtig sind (z.B. Praktika).
Der Hauptteil

Im Hauptteil geht es darum „Eigenmarketing“ zu betreiben und darzulegen, wie deine Erfahrungen, Fähigkeiten oder Softskills mit den Anforderungen im Stellenprofil übereinstimmen.

Am einfachsten ist es, wenn du dir zwei bis drei Anforderungen aus der Stellenbeschreibung heraussuchst und konkret argumentierst, welche Erfahrungen, Kenntnisse und Qualifikationen du hast, um diese Fähigkeiten zu erfüllen.

Zudem solltest du im Anschreiben deine Stärken betonen. Achte aber darauf, dass du über maximal drei deiner Stärken erzählst und diese durch Aktivitäten, Erfahrungen oder Situationen nachweist. 

Beispiel:

Anstatt das: „Ich kann gut organisieren.“

Mach das: „Als Mitglied des Abiball-Komitee war ich maßgeblich an der Planung, Organisation und Umsetzung des unseres Abiballs beteiligt. Schwerpunktmäßig habe ich mich um die Location-Suche, das Catering, die Licht- und Tontechnik sowie die Finanzierung des Abiballs gekümmert.“

Zum Ende des Hauptteils solltest du Bezug auf das Unternehmen nehmen und darlegen, warum du deine Ausbildung in diesem Unternehmen machen möchtest.

Der Schlussteil

Mit deiner Verabschiedung machst du dein Anschreiben rund, indem du klar machst, dass du deine Bewerbungsunterlagen mit dem Ziel verfasst hast, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.

Formuliere dieses Ziel aktiv und positiv: „Ich freue mich auf ein Gespräch mit Ihnen.“ und beende dein Anschreiben mit einer kurzen und professionellen Verabschiedung.

Weitere Tipps für deine Bewerbungsunterlagen

  • Orientiere dich bei der Form und Gestaltung deiner Bewerbungsunterlagen an der ausgeschriebenen Stelle und dem Unternehmen.
  • Sollten dir die Ideen fehlen: Es gibt bereits viele Online-Anbieter wie z.B. Canva, die dir Vorlagen zur Verfügung stellen, die du individuell anpassen kannst. Denke nur daran, einmal für ein Design entschieden, sollte dieses sich auch durch deine gesamten Unterlagen ziehen. 
  • Achte bei Korrekturlesen deiner Unterlagen nicht nur auf Rechtschreibung und Grammatik, sondern auch auf den roten Faden. Ist alles schlüssig? Wirkst du in deinem Anschreiben stets interessiert, engagiert und entschlossen?

Der Lebenslauf

Was sollte im Lebenslauf stehen und wie sollte dieser aufgebaut sein?

Im Bewerbungsschreiben hattest du die Möglichkeit, gezielt die Daten aus deinem Werdegang hervorzuheben, die deine Eignung für die angestrebte Ausbildung unterstreicht. Im Lebenslauf ist dagegen eine lückenlose, vollständige Darstellung erforderlich.

In den Lebenslauf gehören Angaben zu folgenden Bereichen:

  1. Persönliche Daten
  2. Schulbildung
  3. Praktika
  4. Weitere Informationen (Sprach- und Computerkenntnisse, Hobbys, besondere Erfahrungen)

Vergiss nicht am Ende den Lebenslauf mit Datum zu versehen und mit Vor- und Zunamen zu unterschreiben. Sofern du dein Passfoto nicht bereits auf einem Deckblatt platziert hast, gehört dieses auf den Lebenslauf.

In welcher Form sollen Zeugnisse beigelegt werden?

Stationen Deines schulischen Werdegangs, die im Lebenslauf aufgeführt sind, sollten möglichst auch durch die beigefügten Zeugnisse belegt werden. Lege Deiner Bewerbung nie Originale der Zeugnisse, sondern nur Kopien bei.

Wer sich während seiner Schulzeit für eine Ausbildungsstelle bewirbt und damit über sein Abschlusszeugnis noch nicht verfügt, legt eine Kopie seines letzten Schulzeugnisses bei, sofern es vom Unternehmen nicht anders gewünscht wird.

Was sollte beim Passfoto beachtet werden?

Dein Lichtbild vermittelt den Personalern die erste anschauliche Vorstellung von dir.  Nimm nur Bilder von guter Qualität, auf denen du möglichst vorteilhaft getroffen bist. Nimm auf keinen Fall Automatenfotos, da diese meistens wenig ansprechend wirken. Gehe lieber zum Fotografen, der auch genau weiß, worauf es ankommt. Das Passfoto wird dann entweder auf ein von dir gestaltetes Deckblatt oder am besten rechts oben im Lebenslauf eingefügt. 

Welche Funktion hat ein Deckblatt?

Das Deckblatt liefert den Empfängern deiner Bewerbungsunterlagen erste wichtige Informationen zu deiner Bewerbung. Personalverantwortliche können somit – ohne lange in den Unterlagen blättern zu müssen – sofort erkennen, für welche Stelle du dich bewirbst.

Das Lichtbild verstärkt bereits an dieser Stelle diesen positiven Eindruck deiner Bewerbungsunterlagen und deiner Person, denn bereits jetzt ist deine Mappe optisch nicht mehr „anonym”. Als ergänzende Information enthält das Deckblatt Angaben zu deiner Adresse und zu den Anlagen, die Du der Bewerbung beigefügt hast. 

Bewerbungsunterlagen absenden

Bevor du Deine Bewerbung verschickst, solltest du in jedem Fall noch einmal alles kontrollieren, denn du hast nur eine Chance das Unternehmen von dir zu überzeugen. Da wäre es wenig vorteilhaft, wenn es an der äußeren Form scheitern sollte. Überprüfe deshalb deine Unterlagen noch einmal anhand folgender Checkliste, denn sicher ist sicher.

Checkliste für Bewerbungsunterlagen:

  • Hast du alle Unterlagen beisammen? (Deckblatt, Anschreiben, Lebenslauf, Lichtbild, gute Kopien Deiner Zeugnisse)
  • Lies dein Anschreiben und Lebenslauf genau durch: Ist dir vielleicht trotz aller Sorgfältigkeit ein Rechtschreib- oder Grammatikfehler unterlaufen?
  • Sind Absender und Anschrift des Empfängers richtig und vollständig?
  • Hast du Anschreiben und Lebenslauf mit Datum und Unterschrift versehen?
  • Sind tatsächlich alle Anlagen, die im Schreiben angekündigt wurden beigefügt?
  • Sehen alle Unterlagen ordentlich aus? (ohne Flecken, Formatierungsfehler)

Nach dem Versand der Unterlagen beginnt für dich das Warten. Warte ungefähr vier Wochen, bevor du nachfragst, falls du bis dann keine Benachrichtigung über den Eingang deiner Bewerbungsunterlagen erhalten hast.

Vorstellungsgespräch in Sicht?

Die folgenden Fragen gelten als „Klassiker“ in einem Vorstellungsgespräch und werden gern von Personalchef:in an Bewerber:innen gestellt. Auf diese kannst du dich im Vorfeld bestens vorbereiten, indem du dich über deine Interessen und Qualifikationen klar wirst. Somit umgehst du von vornherein die Gefahr vor Ort ins Stocken zu geraten.

  • Warum haben Sie sich gerade für unsere Firma als Ausbildungsunternehmen entschieden?
  • Welche Erwartungen haben Sie an die Ausbildung und an das Unternehmen?
  • Erzählen Sie etwas über sich – Ihren bisherigen Werdegang.
  • Wo liegen Ihre Stärken?
  • Wo liegen Ihre Schwächen?
  • Warum sind Sie der/die Richtige für den Ausbildungsplatz?
  • Was wissen Sie über unser Unternehmen?
  • Wie sind Sie mit Ihren Lehrern und Mitschülern ausgekommen?
  • Welche Fächer haben Ihnen besonders gut bzw. schlecht gelegen? Und warum?
  • Sind Sie mit Ihrem Zeugnis zufrieden bzw. in welchen Fächern wären Sie gern besser gewesen?
  • Sagen Sie mir drei Gründe, warum wir Sie nehmen sollten?
  • Wie würden Sie sich als Mensch beschreiben?
  • Wie gehen Sie mit Kritik, Misserfolg und Stress um?

Der Fragenkatalog erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da jedes Vorstellungsgespräch einen individuellen Verlauf nehmen wird. Daher sind die aufgeführten Fragen als Leitlinie anzusehen.

Wir drücken dir die Daumen, dass du möglichst schnell eine positive Antwort bekommst und somit voller Elan Deine beruflichen Werdegang antreten kannst!

Weitere hilfreiche Tipps für deine Bewerbung erhältst du auf der JOBFACTORY am Messestand der Agentur für Arbeit. 

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Unser Tipp für Dich

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